Aus Anlass der Demonstrationen Für Frische Luft in Mülheim und Frische Luft für Köln möchten wir diese Mail von Boris Sieverts vom Büro für Städtereisen veröffentlichen. Dem, was er schreibt, ist nämlich nichts hinzuzufügen! Vielen Dank für diese klaren Worte, Boris!

Liebe Mitstreiter für ein besseres Köln,

in nächster Zeit stehen gleich zwei wichtige Demonstrationen gegen Luftverschmutzung an. Nach den Nachrichten der letzten Wochen und Monate finde ich es total wichtig, dass nicht nur einige Hunderte, sondern wirklich Massen von Menschen auf die Straßen gehen und gegen eine Politik protestieren, die sich vom Bundesrat bis auf Gemeindeebene durchzieht und dabei von der offensichtlichen Lobbygefälligkeit bis zum jovialen „Jetzt-wollen-wir-doch-die-Kirche-mal-im-Dorf-lassen“ reicht.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere, dass er oder sie sich vor Jahren verwundert die Augen rieb, als die Autos statt kleiner und sparsamer zu werden immer größer wurden, bis irgendwann der SUV das „normale“ Standardauto war. Ich habe das damals als genau jene Zeitenwende zur Rücksichtslosigkeit erlebt, die sich jetzt auch in Wahlergebnissen ausdrückt und was damals als  Ausdruck des freien Konsumentenverhaltens verharmlost wurde, entpuppt sich jetzt, wo die Rechtslage eigentlich den sofortigen Abzug dieser Modelle vom Markt nahelegen würde, als zutiefst politisch und gesellschaftlich verankerter Chauvinismus. Mit dem Schutz von Autos, die größer und stinkender sind als notwendig wird eben nicht nur „die Wirtschaft“ geschützt, sondern auch eine Geisteshaltung und eine Haltung zu Mitmenschen und Umwelt, die einfach nur zum Kotzen ist. Deshalb ist die Diesel- und Feinstaubfrage auch eine Bekenntnisfrage: „Auf welcher Seite stehst Du?“

Kommt deshalb alle zu den Demonstrationen am 8. September auf dem Wiener Platz und am 16. September am Rudolfplatz.

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Mit besten Grüßen,

Boris Sieverts