RADKOMM.Talk: Metropolen in Bewegung – wie die Verkehrswende gelingt

Film und Gespräch im Ehrenfelder Bürgerzentrum

Mit ebenso Mut machenden wie klaren Statements endete am Dienstag unsere RADKOMM.Talk Veranstaltung „Metropolen in Bewegung – wie die Verkehrswende gelingt“. Die Kombination aus Dokumentation und anschließender Diskussion kam beim Publikum bestens an und war restlos ausgebucht. Gäste auf dem Podium waren die Filmemacher Valentin Thurn (Produzent) und Johan von Mirbach (Regisseur), Viktor Haase, NRW-Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr und Ascan Egerer, Kölns Beigeordneter für Mobilität. In der von unserer Vorsitzenden Dr. Ute Symanski moderierten spannenden Gesprächsrunde ging es um Impulse für die Beschleunigung der Verkehrswende in Köln und ganz NRW. Es wurden „Verhinderer“ genannt und die „Wünsche dir was-Fee“ kam zu Wort. Den gemeinsamen konstruktiven und lösungsfokussierten Austausch genossen alle Beteiligten sichtlich.

Unter anderem wollten wir wissen, ob andere Länder und Städte (Stichwort: Paris, Barcelona, Kopenhagen) möglicherweise laschere Verkehrsgesetze haben und deswegen in Sachen „Verkehrswende“ imposanter voran kommen. Oder, ob es in Deutschland an entsprechend umsetzungsstarken Persönlichkeiten mangelt?

Konsens herrschte bei allen Podiumsgästen darüber, dass der Film „Wie gelingt die Verkehrswende? Metropolen in Bewegung“ eigentlich ein „Muss“ für alle politische Gremien sein sollte, die sich mit dem Thema „Mobilität“ beschäftigen.

Arte war so freundlich und hat den Film dankenswerterweise wieder online gestellt. Der Film ist bis zum 21.09.2023 frei zugänglich auf ARTE.TV zu sehen.

 

Wir von RADKOMM meinen, dass man dieses Film gar nicht oft genug sehen kann und vergeben 5 von 5 Rad-Sternchen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️.

Danke auch nochmal an Ascan Egerer, Viktor Haase, Johan von Mirbach und Valentin Thurn für die Teilnahme und somit möglich machen dieser RADKOMM.Talk Veranstaltung.

Weitere Videos unserer RADKOMM.Talks finden Sie auf unserem RADKOMM-Youtube-Kanal.

Copyright alle Bilder: VerenaFOTOGRAFIERT

Impulse aus dem RADKOMM.Talk

Viktor Haase
Viktor HaaseStaatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
„Wir müssen Dynamik reinbringen, damit in den Städten Mut da ist, Entscheidungen durchzusetzen“

„ Wir wollen ein Deutschlandtempo für die Verkehrswende“

„Es gibt in NRW viele Kommunen, die sich auf den Weg machen können, mehrere Zukunftsfragen mit Mobilität zu lösen“

„Wir müssen den Kommunen mehr Freiheit geben, damit diese selber entscheiden, was gut für sie ist“.

Sein Wunsch an die „Wünsch Dir was-Fee“: „Ich hätte gerne einen Geistesblitz, wie wir ein Instrument hinkriegen, die Flächen neu in den Städten zu verteilen“

Ascan Egerer
Ascan EgererBeigeordneter für Mobilität der Stadt Köln
„Wir wollen in Köln Leitbilder entwickeln“

„Es wird ein Bürgerrat zum Thema „Superblog“ geben.“

„Wir wollen mutig sein! Ich gucke mit Neid nach Paris, was da möglich ist.“

„ Wir brauchen andere Städte, andere Organisationsformen – es mangelt nicht am Geld“

Sein Wunsch: „Ich wünsche mir eine Versachlichung der Diskussion, weg von den schwarz/weiß Malereien“

Valentin Thurn
Valentin ThurnProduzent
„Die Lösung ist, weniger Individualverkehr mit motorisierten Gefährten“

„Ich vermisse Visionäre, die für große Veränderungen plädieren“

Sein Wunsch: „Wir müssen mehr auf ergänzende Momente unserer Demokratie setzen!“

Johan von Mirbach
Johan von MirbachRegisseur
„Wenn die Verkehrswende in Köln bedeutet, dass die Radwege 20 cm breiter werden, dann gute Nacht“

„Für alle Akteure in allen Städten war es zunächst ein Kampf“

„Bürgerbeteiligung ist für mich oft ein Chiffre für Verlangsamung“

„Köln hat eine ideale Größe, man kommt überall mit dem Rad hin“

„Eine Verkehrswende muss auch in der Peripherie geplant und umgesetzt werden, sonst wird die Schwere zwischen arm und reich noch größer“

Sein Wunsch bezieht sich ganz konkret auf Köln: „Sperren Sie die Nord-Süd-Fahrt – zumindest für 2 Wochen“

Dr. Ute Symanski
Dr. Ute SymanskiVorstand
sieht fünf Ansatzpunkte, damit auch hierzulandes noch mehr Bewegung in die Mobilitätswende kommt: Es braucht erstens die Übernahme von Verantwortung für dieses Thema bei allen Parteien – Mobilität darf kein Thema sein, an dem das Label „Politik für GRÜNE“ hängt. Zweitens braucht es noch mehr Persönlichkeiten in Politik und öffentlichem Leben, die sich für die Veränderung einsetzen. Drittens braucht es weiterhin die starke Stimme der engagierten Zivilgesellschaft – in allen Generationen. Viertens brauchen die Länder, Städte und Gemeinden mehr rechtlichen Spielraum bei der Umsetzung von Vernderungsprojekten auf der Straße. Die geplante Kompetenzübertragung an Kommunen zur Einrichtung von Tempo 30 ist ein wichtiges Beispiel dafür. Und fünftens braucht die Veränderung eine wertschätzende Kommunikation, um einer Polarisierung entgegenzuwirken, die letztlich zu Stillstand führt.

mit Viktor Haase (NRW-Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr), Ascan Egerer (Kölns Beigeordneter für Mobilität), Valentin Thurn (Film-Produzent) und Johan von Mirbach (Regisseur) und Dr. Ute Symanski (RADKOMM).

Wir bedanken uns ganz herzlich bei: